Minderheiten im Grenzland
In der Region Sønderjylland-Schleswig sind drei nationale Minderheiten ansässig: die dänische Minderheit südlich der Grenze, die deutsche Minderheit nördlich der Grenze sowie die friesische Volkgruppe primär an der deutschen Westküste. Im folgenden bieten wir eine kurze Übersicht über die drei Minderheiten, die alle in den Gremien der Region Sønderjylland-Schleswig vertreten sind.
Die dänische Minderheit in Schleswig-Holstein (Deutschland)
Der dänischen Minderheit im Landesteil Schleswig gehören etwa 50.000 Menschen deutscher Staatsangehörigkeit mit dänischer Gesinnung an. Die dänische Minderheit organisiert sich in Vereinen, die nahezu alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens wie
Kultur, Politik, Bildung (57 Kindergärten mit etwa 2.200 Kindern – 46 Schulen mit etwa 5.700 Schülern), Tageszeitung, Gesundheitswesen, Sport, Altenfürsorge und Kirche abdecken. Ebenso wie die friesische Volksgruppe und die Sinti und Roma genießt die dänische Minderheit Schutz und Förderung durch Artikel 5 der Verfassung des Landes Schleswig-Holstein.
Die friesische Volksgruppe in Schleswig-Holstein (Deutschland)
Das Siedlungsgebiet der Nordfriesen liegt im Kreis Nordfriesland und auf der Insel Helgoland. Die friesische Sprache ist das wichtigste Identifikationsmerkmal der Nordfriesen und als Minderheitensprache durch die Europäische Charta der Regional- oder Minderheitensprachen geschützt. Sie wird von etwa 10.000 Menschen in Nordfriesland aktiv beherrscht. Ca. 50.000 Menschen fühlen sich als Nordfriesen. Ungefähr 950 Schülerinnen und Schüler erhalten Friesischunterricht an den Schulen Nordfrieslands und auf der Insel Helgoland, und eine Vielzahl von Kindern bekommen die friesische Sprache im Kindergarten nähergebracht.
Die deutsche Minderheit in Nordschleswig (Dänemark)
Die Dachorganisation der deutschen Volksgruppe in Nordschleswig ist der Bund Deutscher Nordschleswiger (BDN). Er vertritt die Minderheit in politischer, kultureller und wirtschaftlicher Hinsicht. Die deutsche Volksgruppe in Nordschleswig umfasst heute etwa 15.000 Mitglieder aus einer Gesamtbevölkerung von 250.000 in Nordschleswig. Die deutsche Volksgruppe unterhält eigene Kindergärten, Schulen und Büchereien, betreibt kirchliche und soziale Arbeit, gibt eine eigene Tageszeitung heraus und bietet in vielen Vereinen sportliche und kulturelle Aktivitäten an.
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